Jahr für Jahr wird ein Teil unserer Weinberge gerodet. Nach einer dreijährigen Brachezeit, in der sich der Boden erholt, können wir auf diesen Anlagen wieder neu pflanzen. In diesem Jahr haben wir im Heitersheimer Maltesergarten Gutedel gepflanzt.
Das Pflanzmaterial wird uns von einer Rebschule geliefert. Die Setzlinge werden dann speziell für uns verdelt. Sinn und Zweck dieser Maßnahme ist der Schutz vor der Reblaus. Die Reblaus, Mitte des 19. Jahrhunderts eingeschleppt aus Nordamerika, traf in Europa auf Reben, welche gegen dieses Insekt keine Gegenmaßnahmen kannten. Alleine in Frankreich wurden zwischen 1865 und 1885 2,5 Millionen Hektar Weinbau vernichtet. In Baden trat die Reblaus erstmal 1913 in Erscheinung, mit den gleichen Folgen wie in Frankreich. Ein Teil ihres Lebens verbringt die Reblaus als Wurzellaus im Boden. In diesem Stadium saugt sie an den Wurzeln der Reben, was zu irreversiblen Schäden führt. Auch heutzutage ist die Reblaus noch aktiv. Das ist immer dann am besten ersichtlich, wenn Reben neu gepflanzt werden. Das grüne Wachs schützt die Verdelungsstelle. Das ist die Stelle, an der Wurzel und Edelreis zusammentreffen. Die Wurzeln stammen ab von amerikanischen Rebsorten, welche resistent gegen die Reblaus sind. Das Edelreis, also der obere Teil, ist dann jeweils unsere heimatliche Rebsorte. Nur so können die Reben gegen die Reblaus geschützt werden. Deshalb ist es bis zum heutigen Tage auf der ganzen Welt verboten, Reben direkt und unveredelt zu pflanzen, da sich sonst die Reblaus erneut ausbreiten könnte. Das gilt übrigens auch für Ihren Garten. Nur verdelte Reben dürfen gepflanzt werden. Weitere Infos zur Reblaus finden sie unter folgenden Links: Wikipedia II Reblausverordnung